Freitag, 30. September 2016

Antworten an die Sächsische Zeitung zu aktuellen Vorkommnissen auf dem Puschkinplatz



Sehr geehrter Herr Scharf,

Foto: Uta Knebel
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen gern beantworte. Allerdings möchte ich ein paar Gedanken voranstellen. Aus meiner Sicht beschäftigt die Bürger der Vorfall auf dem Puschkinplatz. Der würde die Bürger aber ebenso beschäftigen, wenn er sich auf der Hauptstraße oder auf der Kirchstraße zugetragen hätte. Somit erscheint der Zusammenhang Vorfall und unsicherer Puschkinplatz konstruiert. 

Viele Bürger haben sicher erst von dem Vorfall durch die Zeitung erfahren. Wir wurde im Stadtrat informiert.

Den Bürgern wird mit dieser Art und Weise der Berichterstattung das Gefühl der Unsicherheit verstärkt. Eine Erkenntnis der neuerlichen Wahlen war ja, dass die AfD punktet, weil sie das "Geschäft mit der Angst" macht. Begibt sich der Oberbürgermeister Marco Müller in das selbe Fahrwasser und spielt mit den Gefühlen der Bürger?

Dass die Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag seit Jahren für einen Stellenerhalt bei der Polizei gerungen hat, fand in der Presse keinen Wiederhall. Dass ein Unsicherheitsgefühl bei den Bürgern, wegen fehlender Präsens der Polizei konstatiert wird, ist also ein hausgemachtes Problem der verfehlten Politik der letzten Jahre. Leider wird darauf nicht aufmerksam gemacht.
Nun zur Beantwortuung der Fragen, die im Text schwarz ercsheinen:


·         Fühlen Sie sich derzeit wohl auf dem Puschkinplatz? Ja. (Und offensichtlich tun das Bürger auch, wovon ich mich heute in der Mittagszeit überzeigen konnte - Anmerkung, die nicht Teil der Beantwortung sein konnte, da diese bereits vorher abgegeben wurde.)
Foto: U. Knebel - Die Bänke sind besetzt
·        Würden Sie den Park abends zum Spazierengehen nutzen? Dafür ist der Platz zu klein. Parks werden als Ruhepole über den Tag genutzt. Der Puschkinplatz ist ein Platz zum Verweilen. Dies wird auch tagsüber von der Riesaer Bevölkerung genutzt. Ich selbst überquere den Platz regelmäßig und kann mich davon überzeugen, dass er in seiner jetzigen Form angenommen wird. Weiterhin wird an der Stirnseite zur Goethestraße sogar ein "Gartenlokal" betrieben, was den Charakter des Platzes einmal mehr unterstreicht. Übrigens darf dort Alkohol konsumiert werden, was per Satzung auf dem übrigen Platz verboten ist.
·         Wenn nein: Woran liegt das?
·         Sind Sie mit den jetzt von Stadt und Polizei gefassten Plan, den Platz verstärkt zu bestreifen, zufrieden? Wie immer zielen solche Maßnahmen auf Wirkungen und nicht auf die Beseitigungen von Ursachen. Was war der Grund für die Angriffe auf dem Puschkinplatz? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, wenn Menschen Inhalte im Leben fehlen, wie Arbeit und Beschäftigung, werden mögliche Aggressionspotentiale entwickelt. Dabei liegt der Fokus wirklich auf Arbeit. Menschen, die keine Aufgabe und Verantwortung haben, werden sich Ventile suchen. Das können wir beobachten und es spielt dabei keine Rolle, welcher Nationalität die Menschen sind. Somit liegt die Verantwortung wieder mit bei uns, die Menschen in Verantwortung zu nehmen, ihnen feste Aufgaben zu geben. Ergänzen möchte ich noch, dass eine verstärkte Bestreifung an einer Stelle, die möglichen Auseinandersetzungen nur an einen anderen Ort verdrängt. 
·         Was könnte aus Ihrer Sicht helfen, den Puschkinplatz wieder attraktiver für die Riesaer zu machen? Diese Frage suggeriert, dass die Menschen den Platz nicht attraktiv empfinden. Haben Sie die Riesaer danach gefragt? Ich kann bisher nur erkennen, dass der Platz angenommen wird.

Uta Knebel

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