Foto: Uta Knebel |
Besuch der Riesaer Tafel am 28. Oktober 2015
9.15
Uhr
Drei
Kreisrätinnen, Bärbel Heym, Sonja György und Uta Knebel machen sich auf den Weg
zur Riesaer Tafel. Der Grund ist, dass
wir uns mit den Helfern vor Ort austauschen wollen, wie sich die Situation an
den Tafeln darstellt und wo gegbenenfalls Unterstützung durch Kreis- und
Stadträte gegeben werden könnte.
9.20
Uhr
Eintreffen
auf dem Hof und Begrüßung der bereits Wartenden vor dem Gebäude der Riesaer
Tafel. Kurze Gespräche mit den Wartenden.
9.25
Uhr
Die
Leiterin der Einrichtung, Frau Kohl, begrüßt uns im Kreise ihrer ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und den 1-Euro-Jobbern. Es ist ein herzliches Hallo und auch freudige
Umarmungen, als man auf Bekannte trifft.
Wir
treffen uns in dem Raum, in dem die Lebensmittel für die Ausgabe bereitgestellt
sind. Die Arte der Einrichtung erinnert an einen "Tante-Emma-Laden" - also wir empfanden eine vertraute und freundliche Atmosphäre.
Joghurt,
Gemüse, Brot, Brötchen, Wurst und vieles mehr ist hier vorsortiert und
ordentlich aufgereiht für die Abgabe durch die Ehrenämtler.
Wir
kommen mit ihnen ins Gespräch und erfahren, dass die Helfer geringfügig
Beschäftigte sind oder auch ALG II-Empfänger mit einem 1-Euro-Job. Wir treffen
auf Menschen, denen die Bedürftigkeit ihrer Mitmenschen Grund zur Hilfe ist.
Dafür unser herzliches Dankeschön!
9.40
Uhr
Es
werden Blumen in Eimern hereingetragen. Wir staunen nicht schlecht. Die
Mitarbeiter der Tafel erzählen uns, wie groß die Enttäuschung sein kann, wenn
es plötzlich keine Blumen mehr gibt. Das
hätte von uns keiner vermutet!
9.45
Uhr
Es
kommt neue Frischware ins Haus. Es werden alle Hände zum Reintragen der Ware
benötigt. Es fassen alle mit an, auch die Wartenden.
9.50
Uhr
Ankunft
einer weiteren Lieferung von Lebensmitteln aus dem Bereich der Oschatzer Tafel.
Wir erfahren, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Tafeln gibt.
Hier geht es um die gleichmäßigere Verteilung von Waren. Somit kann ein
ausgewogenes Angebot besser bewerkstelligt werden.
Beim
Abladen helfen auch Asylsuchende mit. Es ist ein Hand-in-Hand-Arbeiten aller
Bedürftigen. Von Berührungsängsten ist nichts zu spüren.
10.00
Uhr
Es
beginnt die Ausgabe der Lebensmittel. Die Wartenden haben sich in einer Reihe
angestellt, ohne zu drängeln und warten, dass sie an der Reihe sind. Sie
reichen dann ihren Beutel über den Tisch und die Helfer füllen diesen mit
Lebensmitteln. So bepackt, verlassen die Bedürftigen die „Tafel“ mit gut
gefüllten Beuteln.
Wir
wollen den Helfern nicht im Weg stehen und verlassen die Tafel in Richtung
Obdachlosenheim.
Über
eines sind wir uns alle bewußt, diese wichtige Arbeit für Menschen in Not ist
nicht hoch genug zu wertschätzen. Dass
sie wenig gesellschaftliche Anerkennung findet, ist ein Grund mehr, sich für
mehr Anerkennung einzusetzen. Eine gebührende Anerkennung durch die
Gesellschaft könnte ein gute Bezahlung für diese Helfer sein. Dafür gilt es
sich stark zu machen und letztendlich dafür, dass Tafeln durch eine zielgerichtete Sozialpolitik z.B. im Rahmen der Renten- und Hartz-IV-Politik nicht mehr benötigt werden.
Vorerst
- Dankeschön an alle Mitstreiter
DIE LINKE sollte aber auch folgende Gesichtspunkte (Kritik an der Hartz-4-Industrie) beachten:
AntwortenLöschenhttp://www.heise.de/tp/artikel/30/30562/1.html
und
http://www.cicero.de/berliner-republik/armenspeisung-selke-schamland-weg-mit-den-tafeln/54239
meint
Heidi vom Heideberg
Warum wird hier anonym geschrieben? DIE LINKE will Hartz IV und Sanktionen und Restriktionen abschaffen. Das war eine Erfindung der SPD mit dem damaligen Kanzler Schröder. DIE LINKE will eine Mindestsicherung für alle Betroffenen erreichen. Bei den geringen Löhnen in Sachsen und dem aktuellen Rentenniveau, werden wir eine deutlich stärkere Altersarmut in Sachsen erwarten können. Es liegt aber auch zu einem grossen Teil an den abhängig Beschäftigten, sich dagegen zu wehren, indem sie sich in ihren Betrieben gewerkschaftlich organisieren, einen Betriebsrat wählen und so ihren berechtigten Forderungen bei Tarifverhandlungen Nachdruck verleihen können. Einigkeit macht stark !
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