Foto: www.riesa.de |
Anstieg hat sich stark verlangsamt, mit dem Scheitel der Flut ist in der kommenden Nacht zu rechnen. Die jüngste Warnung des Landeshochwasserzentrums prognostiziert einen Maximalpegel zwischen 9,50 und 9,70 Metern, das wäre knapp über dem Wert von 2002 (9,46m). Die Dämme auf der gegenüberliegenden Elbseite sind in der Nacht übergelaufen, das Wasser breitet sich in der Röderauer Flutniederung aus.
Die größten Aufgaben haben die Einsatzkräfte der Riesaer Feuerwehr im Bereich Gröba zu lösen. Durch den gestrigen Deichbruch bei Strehla strömt das Wasser aus Richtung Oppitzsch wieder zurück und gefährdet Teile des Gewerbegebietes Strehlaer Straße sowie die Riesaer Kläranlage. In Zusammenarbeit mit den Unternehmensmitarbeitern werden Sandsäcke verbaut, in der Mittelsächsischen Textilreinigung laufen zudem drei Hochleistungspumpen. Bisher konnten aber nennenswerte Schäden verhindert werden. „Auch die Mitarbeiter unserer Kläranlage machen einen Riesenjob“, sagte Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer.
Die Bundesstraßen 169 und 182 und damit auch die Elbebrücke und die Hafenbrücke bleiben bis auf weiteres gesperrt. Die zahlreichen Anfragen nach einem Zeitpunkt der Wiederfreigabe sind zwecklos, weil sie nicht seriös zu beantworten sind. In Seerhausen am Kreuzungspunkt von B 6 und B 169 sind Polizeibeamte rund um die Uhr im Einsatz, um Schwerlast-Lkw umzuleiten und so weitere Irrfahrten in Riesa zu verhindern. Die Eisenbahnen von und nach Riesa verkehren absolut normal.
Die Polizei wird durch Kollegen vom Zoll verstärkt. „Das erleichtert unsere Arbeit und funktioniert tadellos“, sagte Polizeirevierleiter Hermann Braunger. Die Polizisten erteilten allein am Mittwoch fast 100 Platzverweise, weil Schaulustige Einsatzkräfte behinderten oder sich leichtsinnig selbst in Gefahr begaben. „Wir fanden mehrfach unbeaufsichtigt spielende Kinder direkt am Wasser sowie Mitbürger, die sich mit Booten aufs Wasser begaben oder der Meinung waren, mal schwimmen gehen zu müssen. Dieser Leichtsinn ist unverantwortlich, die Strömungen sind kreuzgefährlich“, schimpfte Braunger.
Die Stadtwerke Riesa mussten in weiteren Teilen der Stadt die Energieversorgung abschalten. Die Feuerwehr rät nach wie vor dringend vom Auspumpen von Kellern ab, weil dadurch die Statik von Gebäuden gefährdet werden kann.
Die Riesaer Grundschulen werden am Montag wieder den Schulbetrieb aufnehmen. Wie die Mittelschulen und Gymnasien verfahren, wird am Freitag entschieden.
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