Donnerstag, 12. Juli 2012

Ein Herz und eine Seele

von  Lutz Meuche

Ein Herz und eine Seele

sind angeblich Oberbürgermeisterin  Gerti Töpfer und der beurlaubte Finanzbürgermeier Markus Mütsch. So lesen wir es bei Riesa-Lokal.de. Das Blatt ist CDU-lastig. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes zeichnet der Rechtsanwalt Burkhardt Kiehm. Nun steht dort noch mehreres, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen.
Aber zuerst noch einmal die Fakten. Riesa hat durch spekulative Swap -Geschäfte mit Zinsderivaten zur Zeit 31 Millionen € Schulden. Diese Geschäfte mit langfristigen hochriskanten Zinsderivaten hat Finanzbürgermeister Mütsch getätigt und zwar mit den Steuergeldern der Bürger. Er wollte natürlich Gewinne machen und wurde von Banken beraten. Die Oberbürgermeisterin hat es zumindest gebilligt. Hochriskante Geschäfte können aber auch zu gegenteiligen Ergebnissen führen, und das ist eingetreten.
Es gab Kräfte, die diese Geschäfte ablehnten, so die Vorsitzende der Linksfraktion im Stadtrat, Uta Knebel . Aber Herr Mütsch wusste alles besser. Wer anderer Meinung war, hatte eben keine Ahnung. Herr Mütsch regierte in Gutsherrenart.
Nun muss Riesa sehen, wie es relativ günstig aus diesen Geschäften herauskommt und zwar ohne Herrn Mütsch, denn man sollte nicht den Bock zum Gärtner machen.
Der MDR hat in einer Sendung „Exakt“ Anfang Juli dazu berichtet. Frau Töpfer im Interview haben wir schon besser gesehen.
Es geht nun auch um die Abwahl von Herrn Mütsch, gegen den auch noch eine staatsanwaltliche Ermittlung wegen des Verdachts auf Untreue läuft. Aber dazu müssen die entscheiden, die dafür zuständig sind.
Die Abwahl sollte eine klare Sache sein und zwar im Interesse der Riesaer Bürger. Das geht aber nur mit Stimmen aus der CDU. Dort aber sieht man das anders. „Da forderten doch am Mittwochabend in der Sitzung des Ältestenrates die Vertreter der Linken und der Bürgerbewegung in Gestalt von Frau Knebel und Herrn  Brendel die CDU allen Ernstes auf, einen Antrag zur Abwahl ihres eigenen Finanzbürgermeisters zu stellen. Und nach der Sitzung stand, wie durch ein Wunder, auch zufällig ein Kamerateam des MDR vor der Tür.“ Nun sind Wunder zwar selten, dieses aber geschah sogar gegen den Willen der ach so christlichen Demokraten. Aber Frau Reinacher, Stadtverbandsvorsitzende der CDU,  tritt in ihrer Wut noch nach : „ Frau Reinacher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man bei der Sächsischen Zeitung nie vergessen dürfe, dass an ihrem Verlagshaus schließlich die SPD beteiligt sei und deswegen gerade im politischen Bereich die objektive Berichterstattung gelegentlich etwas leiden könne.“ Soweit Riesa-Lokal.de.
Der Leser möge sich sein Urteil bilden. Aber es wird noch übler. Unter der Überschrift Halali-Jagd auf Bürgermeister Mütsch lesen wir, wer darauf warte „wenn der Kopf des ungeliebten Markus Mütsch endlich rollt“ solle doch wenigstens warten, bis die Stadt aus dem Gröbsten heraus sei.
Nun will niemand, dass der Kopf von Herrn Mütsch rollt, das wäre ja barbarisch, aber es kann nicht Finanzbürgermeister sein, wer die Steuergelder der Bürger wider bessere Ratschläge verzockt. Wie wäre es denn mit einem Rücktritt Ihrerseits, Herr Mütsch ? 
 

1 Kommentar:

  1. Bei Goethe lautete die Gretchen-Frage:
    "Nun sag: wie hast du´s mit der Religion?"
    Aktualisiert für Riesa könnte die Frage an die CDU (Christlich Demokratische Union)lauten:
    "Nun sag: wie hast du´s mit der Redlichkeit?"
    Jo Rozynski

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