Am Mittwoch den 28.09.2011 konnten wir im Haus für Viele(s) e.V. Dr. Volker Külow begrüßen. Eine neue Runde in diesem Kreis und wieder ganz anders.
Thema sollten die kulturpolitischen Leitlinien sein und dann kam alles ganz anders.
Mit dem Auftakt „Sachsen ist ein Kulturland“ hat Volker uns kurz und prägnant verdeutlicht, wofür Sachsen in der Welt auch steht. Wir, die wir hier leben und Arbeiten, vergessen es manchmal. Aber wem ist es noch nicht passiert, dass man, wenn man auf Sachsen kommt Begriffe, wie Kreuzchor, Zwinger in Dresden, Semperoper, Opossum Heidi, Grünes Gewölbe, Alte Meister, Gewandhaus usw. fallen. Wir werden oft über unsere Kultur wahrgenommen. Demnach ist es nicht nur Herzenssache sondern auch Verpflichtung diese Bereiche wie Architektur, Museen, Orchester, Chöre, Zoos usw. zu erhalten und zu pflegen.
Und da sind wir beim heißdiskutierten Thema des Nachmittages: Porzellanmanufaktur Meißen.
Wer dieses Werk nur als Betrieb zur Herstellung von Porzellan versteht, erkennt die neue Aufgabe nicht, die diese Staatliche Manufaktur mit zu erfüllen hat. Bisher steht diese Manufaktur auch als Bewahrer der Geschichte der Herstellung des „weißen Goldes“ in Europa, der Geschichte des Handwerks, der Geschichte der Malerei und auch der Historie von Technologien, die zu bewahren sich lohnt. In einer sehenswerten Ausstellung können sich die Besucher aus den verschiedensten Länder darüber informieren. So ist der Betrieb in den letzten Jahren nicht nur als Herstellungsunternehmen von hochwertigem Porzellan entwickelt wurden sondern auch als „Schauwerkstatt“ und Besuchermagnet in Meißen.
Wenn man nunmehr einen solchen Betrieb ausschließlich unter wirtschaftlichen Prämissen stellen will, werden eben diese musealen Bereiche nicht mehr bedient, weil zu kostspielig, Und genau das ist der Grund, warum der Staat sich als Eigentümer dieser Manufaktur weiterhin dieser doppelten Funktion bewusst sein sollte. Der Freistaat Sachsen ist durchaus ein Land, das es sich leisten kann, diese Kulturschätze zu pflegen und zu zeigen und nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Vorgaben zu arbeiten.
In diesem Sinne gilt es sich für die Meißner Manufaktur stark zu machen und den Vertretern im Landtag zu verdeutlichen, dass auch dieses Kulturerbe erhalten und durchaus auch weiterentwickelt werden sollte.